Albuterol-Überdosierung: ein Fallbericht und eine Differentialdiagnose
Die zunehmende Verwendung selektiver Beta-2-Agonisten als Mittel der ersten Wahl bei der Asthmatherapie hat zu einer gleichzeitigen Zunahme von Überdosierungen und anderen therapeutischen Missgeschicken geführt. In diesem Fall wird ein 22 Monate altes Kind beschrieben, das eine große Überdosis Albuterol eingenommen hatte, was zu einem akuten Syndrom führte, das aus Unruhe, Zittern, einer ausgeprägten Hyperglykämie von > 320 mg/dl (17,8 mmol/L), Ketonurie und Hypokaliämie bestand. Eine solche Toxizität wurde im Allgemeinen nur bei Diabetikern oder schwangeren Patienten festgestellt. Diese Befunde und ein kurzer Überblick über die Pharmakologie und Toxikologie von Beta-2-Agonisten werden ausführlich dargestellt, wobei der Schwerpunkt auf der Differentialdiagnose von Überdosierungen liegt, die durch Hyperglykämie, Hypokaliämie, Unruhe und Zittern gekennzeichnet sind. Es wird ein System zur Einordnung der relativen Toxizität dieser (und anderer) Medikamente vorgeschlagen, das die Expositions-Fall-Todesrate (ECFR) als grobes Maß für die klinische Toxizität verwendet (und gleichzeitig seine Unzulänglichkeiten aufzeigt). Die Anwendung der ECFR (unter Verwendung der Datenbank der American Association of Poison Control Centers) auf Überdosierungen von Beta-2-Agonisten zeigt, dass das daraus resultierende klinische Syndrom zwar lästig ist, aber im Allgemeinen gutartig verläuft.