Bewerbung für einen Ph.D.? Diese 10 Tipps können Ihnen zum Erfolg verhelfen
Nur wenige Dinge kennzeichnen die Rückkehr des akademischen Jahres wie kürzere Tage, fallende Blätter und Anfragen zur Bewerbung für eine Graduiertenschule. Für diejenigen, die einen Doktortitel anstreben, kann die Aussicht, sich in den labyrinthischen Richtlinien auf den Websites der Universitäten zurechtzufinden, entmutigend sein. Die Tatsache, dass viele Programme Hunderte von sorgfältig ausgearbeiteten Bewerbungen für nur eine Handvoll Stellen in ihren Promotionsprogrammen erhalten, kann einen stressigen Prozess geradezu beängstigend machen.
Kein einziger Artikel kann alle Elemente der Bewerbung an einer Graduiertenschule abdecken. Die Anforderungen variieren von Programm zu Programm, von Schule zu Schule und von Land zu Land, und es gibt nicht den einen „richtigen“ Weg, sich zu präsentieren – selbst innerhalb desselben Programms können Fakultätsmitglieder unterschiedlicher Meinung darüber sein, was eine gute Bewerbung ausmacht.
Doch der Bewerbungsprozess und die Aufnahme in die Graduiertenschule sind alles andere als ein Geheimnis. Entscheidend ist, dass Sie wissen, was Sie tun müssen, um sich vorzubereiten und wie Sie eine aussagekräftige Bewerbung zusammenstellen und einreichen. Wir hoffen, dass diese 10 Tipps Ihnen den Einstieg erleichtern werden.
1. Seien Sie sich selbst treu: Denken Sie zuallererst an Ihre Ziele. Viele Studenten sind zunächst an einer Promotion interessiert, weil sie Professor werden wollen. Was Sie vielleicht nicht wissen, ist, dass der Wettbewerb um eine unbefristete Stelle in der Fakultät hart ist. Der Weg zum Doktortitel lohnt sich wahrscheinlich nur, wenn Sie eine große Leidenschaft für die wissenschaftliche Forschung haben und offen für eine Vielzahl von Karrieren sind. Zum Glück bereitet Sie ein Doktortitel auf zahlreiche spannende – und oft auch lukrativere – Tätigkeiten außerhalb des Elfenbeinturms vor.
2. Legen Sie Ihre Interessen fest: Wenn Sie sich entschieden haben, dass ein Doktortitel der richtige Schritt für Sie ist, müssen Sie herausfinden, wo Sie gut hinpassen – das heißt, dass Ihre Forschungsinteressen und -ziele eng mit denen des Programms und Ihres oder Ihrer zukünftigen Mentoren übereinstimmen. Der erste Schritt auf diesem Weg besteht darin, Ihre eigenen Interessen festzulegen. Denken Sie über die Themen, Kurse, Projekte und Erfahrungen nach, die Sie so neugierig machen, dass Sie sich ein halbes Jahrzehnt oder länger mit ihnen beschäftigen wollen. Ihre Interessen werden sich im Laufe der Zeit wahrscheinlich weiterentwickeln, aber wenn Sie sie jetzt festlegen, können Sie sich an ihnen orientieren.
3. Recherchieren Sie: Jetzt, da Sie wissen, was Sie studieren möchten, ist es an der Zeit, die passenden Studienplätze zu finden. Wenn Sie sich für Abteilungen oder Programme bewerben (im Gegensatz zu Stellen mit bestimmten Mentoren oder Projekten), suchen Sie nach Stellen, an denen es mehr als ein Fakultätsmitglied gibt, das Ihren Interessen entspricht. So können Sie sicherstellen, dass Sie Zugang zu einer Vielzahl von Mentorenperspektiven haben und eine Versicherungspolice erhalten. Suchen Sie zunächst nach Programmen und Labors, die in Ihrem Fachgebiet eine wichtige Rolle spielen, und bitten Sie Ihre derzeitigen Mentoren um ihre Vorschläge. Es gibt eine Menge Informationen, die Sie sich durchlesen müssen – einige Fakultätsmitglieder haben vielleicht Hunderte von Veröffentlichungen. Versuchen Sie nicht, sie alle zu lesen, sondern konzentrieren Sie sich auf die neuesten Arbeiten, um herauszufinden, ob diese Sie interessieren. (Wenn ein Fakultätsmitglied in den letzten Jahren nicht viel veröffentlicht hat oder nicht mit Doktoranden zusammengearbeitet hat, kann das ein Warnsignal sein). Es lohnt sich auch, herauszufinden, welche Jobs Studenten nach ihrer Promotion bekommen haben, und zu überlegen, ob diese Richtungen mit Ihren eigenen Zielen übereinstimmen. Diese praktische Vorlage, die wir mit unseren eigenen Studenten verwendet haben (und die von Junes ehemaliger Studentin Razia Sahi, jetzt Doktorandin an der University of California, Los Angeles, entworfen wurde), kann Ihnen helfen, den Überblick über die von Ihnen gesammelten Informationen zu behalten.
4. Suchen Sie nach offenen Stellen: Verschwenden Sie Ihre Zeit und Ihr Geld nicht damit, sich bei Leuten zu bewerben, die keine Studenten aufnehmen. In einigen Bereichen beschreiben die Programme oder Dozenten das Bewerbungsverfahren und alle offenen Stellen auf ihren Websites. In anderen Fällen müssen Sie sich per E-Mail an die einzelnen Fakultätsmitglieder wenden, um herauszufinden, ob sie neue Studierende aufnehmen. (Nur weil ein Studiengang Studierende aufnimmt, heißt das nicht, dass alle Fakultätsmitglieder, die mit diesem Studiengang verbunden sind, Platz für neue Leute haben!) Schicken Sie einige Monate vor Ablauf der Bewerbungsfrist eine kurze E-Mail an potenzielle Mentoren der Fakultät, in der Sie kurz Ihren akademischen Hintergrund und die Arbeit in ihrem Labor beschreiben, die Sie inspiriert, und fragen Sie, ob sie neue Studierende aufnehmen (einige Fakultäten möchten vielleicht eine Kopie Ihres aktuellen Lebenslaufs sehen). Seien Sie nicht beleidigt, wenn Sie keine Antwort erhalten – viele Dozenten erhalten mehr als 100 E-Mails pro Tag, und manche fallen durch das Raster. Es steht Ihnen immer noch frei, sich für das Programm zu bewerben.
5. Bewerben Sie sich auf breiter Basis: Obwohl die Normen je nach Fachgebiet variieren, raten wir unseren Studenten, eine Liste von etwa neun Programmen zu erstellen: drei, bei denen sie wahrscheinlich angenommen werden („Sicherheitsschulen“), drei, bei denen sie mit dem typischen angehenden Doktoranden gleichauf liegen („wettbewerbsfähige Schulen“), und drei, an denen sie gerne studieren würden („Traumschulen“). Um ein Gefühl für Ihre Chancen zu bekommen, sehen Sie sich die Lebensläufe der derzeitigen Doktoranden in den jeweiligen Programmen an oder versuchen Sie, Informationen von Fachgesellschaften zu erhalten. Die American Psychological Association z. B. veröffentlicht den durchschnittlichen Notendurchschnitt und die standardisierten Testergebnisse der meisten Psychologie-Studenten, die einen Abschluss anstreben. Notieren Sie sich nun die Fristen für diese Programme und beginnen Sie mit der Vorbereitung Ihrer Unterlagen. Wenn die Kosten für die Bewerbung ein Hindernis darstellen, fragen Sie die Kontaktperson des Programms, ob sie eine Befreiung von den Bewerbungsgebühren anbietet.
6. Heben Sie Ihre Bewerbung hervor: Viele Programme erhalten mehr Bewerber mit hervorragenden Noten und Testergebnissen, als sie aufnehmen können. Daher heben sich die besten Bewerber von der Masse ab, indem sie allen anderen Elementen der Bewerbungsunterlagen große Aufmerksamkeit schenken. Dazu gehören eine durchdachte Beschreibung ihrer Forschungserfahrungen, eine sorgfältig ausgearbeitete Erklärung ihrer aktuellen Interessen und persönliche Referenzschreiben. In einigen Bereichen können die Bewerbungen sogar Arbeitsproben oder Veröffentlichungen enthalten. Seien Sie also gut organisiert und nehmen Sie sich genügend Zeit, um jeden Teil der Bewerbung sorgfältig auszuarbeiten.
7. Bringen Sie die Forschungserklärung zum Leuchten: Das vielleicht wichtigste Element der Bewerbung ist die Forschungserklärung. Fakultätsmitglieder nutzen die Erklärung, um sich ein Bild von Ihren Schreibfähigkeiten, Ihrer Leidenschaft für das Fachgebiet, Ihrer Forschungserfahrung, Ihrem intellektuellen Potenzial und Ihrer Eignung für den Studiengang zu machen. Ihr Ziel ist es, zu zeigen, dass Sie ein tiefgründiger Denker sind, der bereit ist, ein Wissenschaftler zu werden. Lesen Sie einige der Arbeiten, die Ihre potenziellen Berater veröffentlicht haben, setzen Sie sich kritisch mit ihnen auseinander und machen Sie konkrete Vorschläge, wie die Arbeit in neue Richtungen erweitert werden kann. Schauen Sie sich Beispiele für Bewerbungen von Studenten in Ihrem Fachgebiet an. Bitten Sie so viele relevante Personen wie möglich um Feedback, darunter auch Studenten und Fakultätsmitglieder des Fachgebiets (nicht Ihren Mitbewohner oder Ihre Eltern). Es mag sich mühsam anfühlen, aber die Praxis des Schreibens und Umschreibens ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die Sie in der Graduiertenschule verfeinern werden.
8. Fordern Sie frühzeitig Referenzschreiben an: Fordern Sie Referenzschreiben mindestens einen Monat vor dem ersten Abgabetermin an. Versuchen Sie, Briefe von Professoren zu bekommen, die Sie gut kennen und mit Ihrem Fachgebiet verbunden sind. Fragen Sie, ob sie ein aussagekräftiges Schreiben in Ihrem Namen verfassen können. Wenn ein Professor zögert, Ihnen ein solches Schreiben zu verfassen, hat er möglicherweise Vorbehalte, die Ihre Chancen schmälern könnten, also drängen Sie ihn nicht – versuchen Sie, einen anderen Verfasser zu finden. Geben Sie ihnen alle Informationen, die sie für ein aussagekräftiges Schreiben benötigen, z. B. die Fristen und die (elektronische) Postanschrift für alle Ihre Programme, eine Kopie Ihres Lebenslaufs und Ihrer Forschungserklärung sowie einige Stichpunkte, die Ihre Arbeit für sie hervorheben. Diese Unterlagen werden ihnen helfen, sich an all das zu erinnern, was Sie unter ihrer Anleitung erreicht haben. Fragen Sie, ob sie noch etwas brauchen.
9. Aktualisieren Sie Ihre Mentoren: Wenn alles gesagt und getan ist, erzählen Sie Ihren Briefschreibern, was passiert ist. Nichts macht uns mehr Freude, als zu erfahren, dass einer unserer Schüler eine spannende Stelle bekommen hat.
10. Durchatmen: Dieser Prozess kann zeitaufwendig, stressig und teuer sein. Denken Sie daran, währenddessen auf sich selbst aufzupassen. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Familie und Freunde und gönnen Sie sich eine Verschnaufpause, nachdem Sie Ihre letzte Bewerbung eingereicht haben.
Die brillanten jungen Menschen, die sich jedes Jahr für ein Promotionsprogramm bewerben, geben uns neue Hoffnung, dass die Zukunft der Wissenschaft in guten Händen ist. Und denken Sie daran, dass Rückschläge in der Wissenschaft die Regel und nicht die Ausnahme sind. Selbst Albert Einsteins erste Bewerbung um einen Doktortitel an der Universität Bern wurde abgelehnt. Wenn es Ihnen so ergeht, können Sie sich im nächsten Jahr erneut bewerben, genau wie der berühmte Physiker.
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