Biografie
RuPaul wuchs in San Diego auf und lernte Modetipps von seiner Mutter und seinen drei Schwestern. Nachdem er eine Zeit lang in Atlanta gelebt und Gelegenheitsjobs wie Gebrauchtwagenverkäufer ausgeübt hatte, zog RuPaul in den frühen 90er Jahren nach New York. Er begann, in lokalen Clubs in Manhattan aufzutreten und wurde durch seine verschiedenen extravaganten Auftritte auf der Bühne zu einer beliebten Attraktion. Nachdem er mit seiner Drogensucht gekämpft und in Armut gelebt hatte, erhielt Rupaul von dem berühmten Duo Randy Barbato und Fenton Bailey einen Plattenvertrag mit dem Hip-Hop-Label Tommy Boy Records. Sein Debütalbum „Supermodel of the World“ erschien 1993, konnte sich aber erst im folgenden Jahr in den Billboard-Charts platzieren, als die erfolgreiche Single „Supermodel (You Better Work)“, eine Hommage an die Diven der Modewelt, in den Top 30 der Pop-Charts landete. Das Musikvideo zu „Supermodel“ wurde bei den MTV Video Music Awards 1994 für das beste Tanzvideo nominiert. 1992 lernte er Mathu, seinen Maskenbildner, und Zaldy, seinen Kostümdesigner, kennen. Die beiden studierten jeden Zentimeter seines Körpers und entwarfen einige von Rupauls berühmtesten Kostümen und schufen das, was er den „Glamazon Look“ nennt. Der Erfolg von „Supermodel“ führte dazu, dass Rupaul auf einer Kundgebung für die Rechte der Homosexuellen in Washington D.C. auftrat, an demselben Ort, an dem Martin Luther King seine „I Have a Dream“-Rede hielt.
1994 nahm RuPaul ein Duett mit Elton John auf, „Don’t Go Breaking My Heart“, das sich in den amerikanischen Charts platzierte, sich aber in Europa als erfolgreicher erwies, wo die beiden gemeinsam die englischen Brit Awards moderierten und RuPaul ein beliebtes Weihnachtsspecial aufnahm. 1995 veröffentlichte Rupaul seine Autobiografie mit dem Titel „Lettin It All Hang Out“, die seither vergriffen ist und sich allein auf Amazon.com 450.739 Mal verkauft hat. Er spielte auch in zwei Filmen mit: The Brady Bunch Movie (1995) und Spike Lees Crooklyn (1995). Die Medienpräsenz brachte Rupaul seine eigene Show auf VH1 ein. In der RuPaul Show, einer Mischung aus Talkshow und Varieté, trat Rupaul mit allen möglichen Stunts auf, von komödiantischen Sketchen über Programm-Specials wie der Rupaul Porn Star Show und dem Disco-Gruß bis hin zu einem Duett mit Gaststars. Die Show wurde leider 1998 nach drei Staffeln eingestellt, als die Einschaltquoten zu sinken begannen. Im selben Jahr wurde er Sprecher von M.A.C. Cosmetics, die ihn als „The First Face of M.A.C.“ bezeichneten. Im Laufe von sechs Jahren eröffnete er Geschäfte in zehn Ländern und half, über 22 Millionen Dollar für den M.A.C. AIDS-Fonds zu sammeln.
1997 wurde ein Weihnachtsalbum mit dem Titel „Ho, Ho, Ho“ veröffentlicht. Nachdem er für sein drittes Album „Foxy Lady“ zu Rhino Records gewechselt war, machte RuPaul mit der Supermodel-Schwester-Single „Snapshot“ und dem bewegenden, selbst inspirierten „A Little Bit Of Love“ in den Clubs erneut von sich reden. Zur gleichen Zeit spielte Rupaul auch in Filmen mit, wie z. B. in der Dragqueen-Komödie To Wong Foo, Thanks For Everything, Julie Newmar (1995), den Fernsehfilmen A Mothers Prayer (1995) mit Linda Hamilton und An Unexpected Life mit Stockard Channing (1998), dem TV-Drama The Truth About Jane (2000), But I’m a Cheerleader (1999) und dem Inde-Film Who Is Cletis Tout? (2001) mit Richard Dreyfuss, Tim Allen und Christian Slater. 1999 erhielt Rupaul den Vito Russo Entertainer of The year bei den Gay & Lesbian Alliance Against Defamation (GLAAD) Media Awards für das Herausfordern von Grenzen und das Überschreiten von Grenzen als offen schwuler Mensch, der hervorragende Leistungen im Bereich der Unterhaltung erbracht hat und seine Sichtbarkeit und sein Verständnis für die Gemeinschaft durch seine Arbeit gefördert hat. Im Jahr 2002 wurde Rupaul von der Most Beautiful Transsexuals In The World Association mit dem Lifetime Achievement Award für seinen Einsatz für die schwule und lesbische Gemeinschaft geehrt. Damit wurde sein über 10-jähriges Engagement für Mode und Glamour in der Unterhaltungsindustrie gewürdigt.