De Gouges, Olympe (1748-1793) – Geschichte der Philosophinnen und Wissenschaftlerinnen
Porträt von Olympes de Gouges von Alexander Kucharsky, Collection particulière
Olympe de Gouges, geborene Marie Gouze
*Mai 7, 1748 (Montauban, Frankreich)
†November 3, 1793 (Paris, Frankreich)
Ehegatten: Louis-Yves Aubry
Kinder: General Pierre Aubry de Gouges
Olympe de Gouges war eine Dramatikerin und politische Aktivistin während der Französischen Revolution. Sie wurde als Marie Gouze in Monauban als Tochter von Anne-Olympe Mouisset und Pierre Gouze, einem Metzger, geboren, doch ihr leiblicher Vater könnte Jean-Jacques Le Franc, Marquis de Pompignan, gewesen sein. Mit 16 Jahren wurde sie gegen ihren Willen mit Louis-Yves Aubry verheiratet, der zwei Jahre später starb. Da sie die Institution der Ehe ablehnte, gab sie sich den Namen Olympe de Gouge und zog mit ihrem kleinen Sohn Pierre nach Paris. In den folgenden Jahren widmete sie sich ihrer intellektuellen Ausbildung, die von Jacques Biétrix de Roziéres, einem wohlhabenden Kaufmann, unterstützt wurde. Schon bald etablierte sich de Gouges in der Pariser Gesellschaft, hielt Salons ab und begann, Gedichte, Novellen, Pamphlete und Theaterstücke zu schreiben. Als leidenschaftliche Verfechterin der Menschenrechte begrüßte de Gouges den Ausbruch der Revolution, wurde aber bald desillusioniert, als die Gleichberechtigung der Frauen nicht erreicht wurde. Ihr bei weitem bekanntestes feministisches Werk, Die Erklärung der Rechte der Frau (1791), entstand als Antwort auf die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte (1789), die Präambel der französischen Verfassung. Mit dem Fortschreiten der Revolution wurden ihre Schriften immer radikaler, bis sie 1793 wegen ihrer politischen Ansichten verhaftet wurde. De Gouges, die in ihrer „Erklärung“ gefordert hatte, dass Frauen das gleiche Recht erhalten sollten, das Schafott zu besteigen wie Männer, wurde am 3. November 1793 guillotiniert.
Kristin Käuper