Eine bahnbrechende Entdeckung könnte Krebs in eine behandelbare Krankheit verwandeln

Geprüft von Emily Henderson, B.Sc.Sep 16 2020

Professor Michael Lisanti und Professor Federica Sotgia haben eine Entdeckung gemacht, die Krebs in eine behandelbare Krankheit verwandeln und die Angst vor einer Krebsdiagnose nehmen könnte.

Trotz jahrelanger Forschung und milliardenschwerer Investitionen gibt es keine MHRA/FDA-zugelassenen Medikamente zur Verhinderung von Metastasen. Infolgedessen bleibt die Krebsmetastasierung eine mysteriöse, unbehandelbare und tödliche Krankheit.

Was ist eine Krebsmetastasierung? Von Metastasen spricht man, wenn sich Krebszellen im Körper ausbreiten, meist in andere Organe wie das Gehirn, das Knochengewebe, die Lunge und die Leber. Die Metastasierung macht den Krebs in den meisten Fällen zu einer unheilbaren, tödlichen Krankheit. Es gibt keine wirksamen Therapien.

Nach der chirurgischen Entfernung des Primärtumors werden die meisten Krebspatienten mit Chemotherapie und Bestrahlung behandelt, um die verbleibenden Tumorzellen auszumerzen, die durch die unvollständige chirurgische Entfernung der Krebsläsionen zurückgeblieben sind. Leider kommt es bei vielen Krebspatienten zu einem Wiederauftreten des Tumors, was zu einer Fernmetastasierung (Ausbreitung des Krebses) führt.

Infolgedessen sterben mehr als 90 % dieser Patienten, bei denen die Behandlung versagt, an einer metastatischen Erkrankung. Um diese Wissenslücke zu schließen und dem klinischen Bedarf gerecht zu werden, haben Forscher der Universität Salford herausgefunden, dass die Achillesferse der Metastasierung der ATP-Entzug ist, der einfach dadurch erreicht werden kann, dass der Krebszelle die Fähigkeit genommen wird, neue Energie zu produzieren.

Professor Michael Lisanti und Professor Federica Sotgia, die beide im Bereich der translationalen Medizin an der University of Salford arbeiten, haben neue Hemmstoffe für die Krebsmetastasierung entwickelt und getestet, die auf einem bestehenden, von der FDA zugelassenen Antibiotikum basieren, nämlich Doxycyclin, das erstmals 1967 zugelassen wurde.

Sie haben Doxycyclin nun chemisch modifiziert, so dass es für die Bekämpfung von metastasierenden Krebszellen fünfmal stärker ist. Erfreulicherweise macht diese Modifikation Doxycyclin auch als Antibiotikum unwirksam, wodurch das Risiko der Entwicklung antibiotikaresistenter Bakterien und Infektionen wirksam beseitigt wird.

Darüber hinaus haben sie gezeigt, dass dieses neue Medikament, das aufgrund der Hinzufügung einer Fettsäure Doxy-Myr genannt wird, in präklinischen Studien auch nicht toxisch ist.

Während diese neue Familie von Medikamenten nun klinischen Studien unterzogen werden muss, zeigt die Arbeit direkt, dass es möglich ist, erfolgreich Medikamente zu entwickeln, die die Metastasierung verhindern können, indem sie auf den Prozess der zellulären Energieproduktion abzielen.

Dieser Durchbruch könnte letztlich die klinische Praxis verändern, indem die Metastasenprävention als neue, wirksamere Waffe im Kampf gegen den Krebs eingesetzt wird. „

Professor Michael Lisanti, University of Salford