Eine prospektive Studie zur Bewertung der Wirksamkeit von Spülungen mit Isopropylalkohol zur Vorbeugung von Cerumen-Impaktion

Wir haben eine prospektive Crossover-Studie durchgeführt, um die Sicherheit und Wirksamkeit von 70 %igem Isopropylalkohol zu bewerten, der aus einer zusammendrückbaren Flasche mit einer speziell entwickelten Spitze als wöchentliche Spülung zur Verringerung der Cerumenansammlung verabreicht wird. Zwanzig Patienten wurden in 2 Gruppen zu je 10 (20 Ohren in jeder Gruppe) aufgeteilt. Die Patienten in Gruppe 1 träufelten 2 Monate lang einmal wöchentlich 70 %igen Isopropylalkohol ein; danach wurde das Ohr 2 Monate lang nicht gereinigt. Die Patienten der Gruppe 2 führten die umgekehrte Routine durch. Bei jedem Besuch (0, 2 und 4 Monate) wurde die Cerumenansammlung auf einer Skala von 0 bis 4 eingestuft, was 0, 25, 50, 75 bzw. 100 % Okklusion anzeigt. Nach der Einstufung der Ansammlung wurde eine Cerumenektomie durchgeführt. Bei der anfänglichen Bewertung lagen die mittleren Okklusionswerte bei 3,1 für Gruppe 1 und 3,3 für Gruppe 2 – kein statistisch signifikanter Unterschied. Nach den ersten 2 Monaten der Studie war ein signifikanter Unterschied in den Okklusionswerten zwischen den Gruppen 1 und 2 festzustellen (0,75 bzw. 1,55; p < 0,0002). Nach 4 Monaten, nach dem Crossover, betrugen die Okklusionswerte 1,15 bzw. 0,95, was keinen signifikanten Unterschied darstellt (p = 0,38). Am Ende der Studie gab es auch innerhalb jeder Gruppe signifikante Unterschiede zwischen den Okklusionswerten, die während der Behandlungs- und der Nichtbehandlungsphase erzielt wurden (Gruppe 1: p < 0,02; Gruppe 2: p < 0,01). Alle Patienten vertrugen die Alkoholspülung gut, und es traten keine Fälle von externer Otitis oder anderen Komplikationen auf. Wir kommen zu dem Schluss, dass die wöchentliche Spülung mit 70%igem Isopropylalkohol sicher ist und die Ansammlung von Cerumen im äußeren Gehörgang verringert. Die routinemäßige Anwendung dürfte die Zahl der Arztbesuche zur Cerumenentfernung und Hörgerätereinigung verringern.