Elon Musk kündigt billigere Tesla-Modelle an

Leistungsstarke 140.000-Dollar-Plaid-Modelle und ausgefallene selbstfahrende Technik sind cool (und sicherlich das, was all die Fanboys auf den Hof von Tesla bringt), aber ich glaube, dass Elektroautos nur dann eine Chance haben werden, den Verbrennungsmotor zu ersetzen, wenn der Preis weit nach unten geht. Glücklicherweise scheint Tesla-CEO Elon Musk dies ebenfalls zu wissen, und er ist „zuversichtlich“, dass das Elektroautounternehmen in den nächsten Jahren ein 25.000-Dollar-Elektrofahrzeug bauen kann.

Auf der jährlichen Aktionärsversammlung von Tesla und der Veranstaltung „Battery Day 2020“ stellten Musk und Drew Baglino, Teslas Senior Vice President of Powertrain and Energy Engineering, einen umfassenden Plan zur Senkung der Kosten für die Herstellung von Batterien und Elektrofahrzeugen vor, bei dem fast jeder Aspekt der Art und Weise, wie Tesla Autos baut, geändert wird.

Tesla schätzt, dass die Kosten pro Kilowattstunde durch das neue „Biscuit-Tin“-Batteriezellendesign um 14 % und durch das neue kleinere, effizientere Terafactory-Fertigungsdesign um weitere 18 % gesenkt werden können. Durch die Rationalisierung des Zusammenbaus der Batterien wird Tesla nach eigenen Schätzungen in der Lage sein, bis 2022 Batteriekapazitäten im Wert von 100 Gigawattstunden herzustellen – zusätzlich zu den Zellen, die das Unternehmen von den Zulieferern LG und Panasonic kauft – und die Produktionskapazität bis 2030 auf 3.000 GWh (3 Terawattstunden) zu steigern.

Weitere Verbesserungen durch eine neue Siliziumanoden-Chemie, Innovationen beim Lithium-Recycling und bei der Nickelkathoden-Chemie sowie eine neue „strukturelle Batteriebautechnik“ – die auch zu einem leichteren, steiferen EV-Chassis führt – summieren sich zu einer geschätzten Senkung der Gesamtkosten pro kWh um 56 %. Der Vorteil ist eine geschätzte Erhöhung der Fahrzeugreichweite um 54 % bei gleicher Energiekapazität und niedrigeren Herstellungskosten. Und das Unternehmen ist sich sicher, dass es diese geringeren Kosten an den Verbraucher weitergeben kann.

„Was bedeutet das für unsere zukünftigen Produkte? Wir sind zuversichtlich, dass wir langfristig ein überzeugendes Elektrofahrzeug für 25.000 Dollar entwickeln und herstellen können“, erklärte Musk unter dem hupenden Beifall seines sozial distanzierten Publikums, das die Präsentation im Drive-in-Stil in einzelnen Tesla Model 3-Limousinen verfolgte – der derzeit rund 38.000 Dollar teuren erschwinglichen Elektrolimousine des Autoherstellers. Es ist erwähnenswert, dass Musk bereits in der Vergangenheit ein viel billigeres Elektroauto angedeutet hat, es ist also nicht das erste Mal, dass er über einen billigen Tesla nachdenkt. Diesmal aber scheint das Programm Beine zu haben.

„Unser erstes Auto war ein teurer Sportwagen und dann eine etwas weniger teure Limousine und dann das Massenmarkt-Premiummodell 3 und Model Y“, so Musk weiter. „Aber in den ersten Jahren war es immer unser Ziel, ein erschwingliches Elektroauto zu bauen. Ich denke, dass wir in etwa drei Jahren ein sehr überzeugendes Elektroauto für 25.000 Dollar bauen können, das auch noch völlig autonom fährt.“

Dies ist vielleicht nicht die bombastischste Behauptung, die Elon gemacht hat (oder die umstrittenste), aber die bevorstehende Ankunft von Elektroautos mit brauchbarer Reichweite und überzeugendem Wert ist wahrscheinlich die aufregendste Neuigkeit heute für Fans von erschwinglichen Autos und Elektroautos. Im Laufe seiner Präsentation erklärte Musk auch das Ziel, irgendwann 20 Millionen Autos pro Jahr zu bauen – eine Zahl, die sich aus dem Wunsch ableitet, „mindestens 1 % der gesamten Fahrzeugflotte auf der Erde“ zu ersetzen.

Natürlich beendete Musk die Show mit einem Kurzfilm, in dem er die Zeit des ultraleistungsstarken Model S Plaid auf dem WeatherTech Raceway Laguna Seca „beyond Ludicrous“ hervorhob. Ich nehme an, man muss mit einem Knall enden.

Erstmals veröffentlicht am 22. September.