Es-Dur

Die Tonart Es-Dur wird oft mit kühner, heroischer Musik in Verbindung gebracht, was zum Teil auf Beethovens Verwendung zurückzuführen ist. Seine Eroica-Sinfonie, das Kaiserkonzert und die Große Sonate stehen alle in dieser Tonart. Beethovens (hypothetische) 10. Sinfonie steht ebenfalls in Es-Dur. Aber schon vor Beethoven bezeichnete Francesco Galeazzi Es-Dur als „eine heroische Tonart, äußerst majestätisch, ernst und ernsthaft: in all diesen Eigenschaften ist sie der Tonart C überlegen.“

Drei der vollendeten Hornkonzerte von Mozart und das Trompetenkonzert von Joseph Haydn stehen in Es-Dur, ebenso wie Anton Bruckners Vierte Symphonie mit ihrem markanten Hornthema im ersten Satz. Ein weiteres bemerkenswertes heroisches Werk in Es-Dur ist Richard Strauss‘ Ein Heldenleben. Das heroische Thema aus dem Jupiter-Satz von Holsts The Planets steht in Es-Dur. Mahlers gewaltige und heroische Achte Symphonie steht in Es-Dur und auch seine Zweite Symphonie endet in dieser Tonart.

Allerdings war Es-Dur in der Klassik nicht nur auf bombastische Blasmusik beschränkt. „Es-Dur war die Tonart, die Haydn am häufigsten für Quartette wählte, insgesamt zehnmal, und in jedem anderen Fall schrieb er den langsamen Satz in der Dominante B-Dur.“ Oder „wenn Haydn Kirchenmusik und Opernmusik in Es-Dur komponierte, ersetzte er in dieser Zeit oft die Oboen durch Englischhorn“, so auch in der Sinfonie Nr. 22 in Es-Dur.

Für Mozart wurde Es-Dur mit der Freimaurerei assoziiert; „Es-Dur evozierte Erhabenheit und einen fast religiösen Charakter“

Elgar schrieb seine Variation IX „Nimrod“ aus den Enigma-Variationen in Es-Dur. Sein starker und doch verletzlicher Charakter hat dazu geführt, dass das Stück vor allem in Großbritannien zu einer festen Größe bei Beerdigungen geworden ist.

Schostakowitsch verwendete die Es-Dur-Tonleiter, um in seiner Symphonie Nr. 9 auf sarkastische Weise militärischen Ruhm zu beschwören.