Es'gibt mehr zu blinzeln, als man denkt

Eine Unterhaltung ist eine Straße, die in beide Richtungen verläuft. Wenn eine Person spricht, antwortet die andere mit Kopfnicken und so genanntem verbalem Nicken, wie „mhm“ und „aha“.

Menschen neigen auch dazu, sich während eines Gesprächs gegenseitig in die Augen zu schauen. Die Autoren der neuen Studie glauben, dass das Blinzeln eine Botschaft vermittelt, die wir unbewusst lesen und verstehen können. Sie haben ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift PLOS One veröffentlicht.

Die Forscher stellten die These auf, dass, wenn das Blinzeln Informationen übermittelt, eine Änderung der Dauer des Blinzelns einen Unterschied im Verhalten der an einem Gespräch beteiligten Personen bewirken könnte.

Für ihr Experiment verwendeten die Wissenschaftler virtuelle Realität. Die Teilnehmer sprachen mit einem Avatar, der als „virtueller Zuhörer“ fungierte. Der Avatar stellte Fragen – etwa: „Wie war dein Wochenende, was hast du gemacht?“ – und der Teilnehmer antwortete entsprechend.

Wenn der Avatar den Antworten „zuhörte“, nickte er in einer Art und Weise, die realen Unterhaltungen nachempfunden war.

Bei einigen der Sitzungen war das Zwinkern des Avatars kurz und dauerte 208 Millisekunden. Bei anderen waren sie länger und dauerten 607 Millisekunden. Die Dauer basierte auf Blinzeln, das in Standardgesprächen gemessen wurde, war also nicht ungewöhnlich.

Bei der Befragung nahmen die Teilnehmer keine Unterschiede zwischen den Blinzeldauern wahr, aber unterbewusst scheinen sie sie zur Kenntnis genommen zu haben.

Wenn das Blinzeln des Avatars länger war, waren die Antworten der Teilnehmer mehrere Sekunden kürzer.

Das untermauert die Theorie der Wissenschaftler, dass Blinzeln eine weitere Art von nonverbalem Hinweis ist, der in Gesprächen eine Rolle spielt. Die Autoren glauben, dass ein längeres Blinzeln ein Zeichen für Verständnis sein kann. They conclude:

„Our findings show that one of the subtlest of human movements — eye blinking — appears to have a surprising effect on the coordination of everyday human interaction.“