Ländertagebuch: Wenn eine Krabbenspinne einen Bienenplan ausführt

Ich war gerade dabei, einen Strauß Ameisenblumen zu schneiden, als ich einen dunklen Schatten in einer der nasenartigen Blütenkapseln bemerkte. Als ich die gelappten Blütenblätter aufstach, entdeckte ich zu meiner Überraschung eine eingeklemmte Karderbiene. Honigbienen haben oft Schwierigkeiten, in die Blüten hinein- und wieder herauszukommen, da sie nicht genug Gewicht haben, um die Blütenlippe zu öffnen, aber stattliche Hummeln haben keine Mühe, ihren Körper in den Schlund der Blüte zu schieben und sich rückwärts herauszuwinden.

Eine weiße Krabbenspinne hat eine Honigbiene auf einer Gartenrose in Epsom, Surrey, gefangen und getötet.
Eine weiße Krabbenspinne hat eine Honigbiene auf einer Gartenrose in Epsom, Surrey, gefangen und getötet. Bild: Julia Gavin/Alamy

Während ich darüber nachdachte, ob das Insekt vor Erschöpfung oder aus Altersschwäche gestorben war – die Arbeiterinnen leben nur ein paar Wochen und klammern sich oft lethargisch an die Blüten, wenn sie dem Tod nahe sind -, bemerkte ich die kleinsten Bewegungen. Zuerst dachte ich, die Biene sei aus ihrer Erstarrung erwacht, doch als ich näher hinsah, erkannte ich, dass sie von einer Goldrutenspinne (Misumena vatia) manipuliert wurde, deren weißer Körper sich perfekt von den hellen Blütenblättern abhob.

Berühmt als „weiße Todesspinne“ ist M. vatia die einzige Art der Gattung, die in Großbritannien vorkommt und in Südengland und Wales weit verbreitet ist, wo sie Wälder, Wiesen und Gärten bewohnt.

Ein ausgewachsenes Weibchen hat die chamäleonartige Fähigkeit, die Farbe ihres Körpers an die Umgebung anzupassen, obwohl Untersuchungen darauf hindeuten, dass diese kryptische Färbung keinen Einfluss auf die Beutefangrate oder den Fangerfolg der Spinne hat. Einige Exemplare haben leuchtend rote dorsolaterale Flecken oder Linien auf dem Rücken, aber der kugelförmige Hinterleib dieser Spinne war so glänzend und makellos wie ein Minzbonbon.

Eine Goldrutenkrabbenspinne.
Eine Goldrutenkrabbenspinne. Photograph: Reinhard Hölz/Rex/

Ihre Haltung erinnerte an ihre Namensvetterin – die Beine gespreizt, das lange vordere Paar bedrohlich vom Boden abgehoben, so wie eine Krabbe ihre Krallen schwingt. Krabbenspinnen sind eher Raubtiere, die aus dem Hinterhalt zuschlagen, als dass sie Netze spinnen, und so hatte sie keine Zeit damit verschwendet, ihr ahnungsloses Opfer zu vergiften. Ihre schlanken Reißzähne steckten noch immer im mit Ingwer überzogenen Brustkorb der Biene, als sie die Verdauungsenzyme absonderte, die ihre inneren Organe zu einer Hummelsuppe verflüssigen würden.

Als ich am nächsten Morgen zurückkehrte, hatte sich die Spinne bereits auf die Suche nach einem neuen Jagdrevier begeben und den ausgetrockneten Karminbienen-Kadaver in seinem formschlüssigen Blumensarkophag zurückgelassen.

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