Paul Rand
Paul Rand war einer der einflussreichsten Grafikdesigner des zwanzigsten Jahrhunderts. Der in New York City geborene Rand wurde am Pratt Institute, an der Parsons School of Design und an der Art Students League ausgebildet, wo er mit George Grosz zusammenarbeitete. Von 1936 bis 1941 war er Kunstredakteur der Zeitschrift Esquire und lehrte an der Advertising Guild, der Pratt School, der Cooper Union und der Yale University, wo er emeritierter Professor für Grafikdesign ist. Er erhielt Auszeichnungen des American Institute of Graphic Arts und des Art Directors Club of New York und wurde vom Philadelphia College of Art mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.
Rand entwarf die Logos für eine Reihe bedeutender Wirtschaftsunternehmen, darunter IBM, die American Broadcasting Company und die Westinghouse Corporation. Sein Engagement für die Designausbildung in Verbindung mit seinen Schriften und zahlreichen visuellen Innovationen ist ein bleibendes Vermächtnis für amerikanische Designer.
Rands Plakatentwürfe spiegeln seine theoretischen Schriften zu dieser Kunstform wider. In einem wichtigen Aufsatz betonte er die Notwendigkeit, dass ein Plakat als eine zusammenhängende Facette der Umgebung, für die es bestimmt ist, funktioniert, und er diskutierte ausführlich die verschiedenen Konsequenzen, die diese Interdependenz auf alle Aspekte des Designprozesses haben kann. Das Thema der Integration und Harmonie im Design war für Rand eine Konstante. Als er 1970 über den Prozess des effektiven Grafikdesigns schrieb, erklärte er:
Der Designer beginnt in der Regel nicht mit einer vorgefassten Idee. Vielmehr ist die Idee das Ergebnis einer sorgfältigen Untersuchung und Beobachtung, und der Entwurf ist das Produkt dieser Idee. Um zu einer wirksamen Lösung des Problems zu gelangen, muss der Entwerfer also zwangsläufig einen geistigen Prozess durchlaufen. Bewusst oder unbewusst analysiert, interpretiert und formuliert er. Er ist sich der wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen in seinem und verwandten Bereichen bewusst. Er improvisiert, erfindet oder entdeckt neue Techniken und Kombinationen. Er koordiniert und integriert sein Material, so dass er sein Problem in Form von Ideen, Zeichen, Symbolen und Bildern neu formulieren kann. Er vereinheitlicht, vereinfacht und eliminiert Überflüssiges. Er symbolisiert – er abstrahiert von seinem Material durch Assoziation und Analogie. Er stützt sich auf Instinkt und Intuition. Er berücksichtigt den Betrachter, seine Gefühle und Vorlieben.
Therese Thau Heyman Posters American Style (New York and Washington, D.C.: Harry N. Abrams, Inc., in association with the National Museum of American Art, 1998)