Pectus Programm

Pectus Excavatum

Pectus excavatum ist eine Vertiefung im Brustkorb, die durch eine Fehlbildung des Knorpels zwischen Rippen und Brustbein verursacht wird. Sie hat in der Regel die Form einer Tasse oder eines Untertellers und kann zentral liegen oder auf eine Seite verschoben sein, wobei das Brustbein unterschiedlich stark angewinkelt ist. Es handelt sich um eine angeborene Störung, die jedoch erst während des pubertären Wachstumsschubs, der mit der Verknöcherung der Rippen zusammenfällt, bemerkt werden kann. Die Häufigkeit liegt bei einem von 1.000 Kindern.

Ein leichter Pectus excavatum kann als kosmetisch empfunden werden; bei schwerem Verlauf kann er jedoch die Herz- und Atemfunktion beeinträchtigen und Schmerzen in Brust und Rücken verursachen. Darüber hinaus haben diese Kinder negative psychosoziale Auswirkungen und vermeiden häufig Aktivitäten, bei denen ihr Brustkorb exponiert ist.

Bewertung

Die Bewertung umfasst eine vollständige Anamnese und körperliche Untersuchung, um alle physiologischen Funktionsstörungen festzustellen

  • Die häufigsten Symptome sind Belastungsintoleranz, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, mangelnde Ausdauer und Asthma
  • Diese Kinder können Brustschmerzen oder Kurzatmigkeit bei Aktivität leugnen, aber wenn sie speziell gefragt werden, haben sie gelernt, sportliche Aktivitäten zu vermeiden, weil sie in der Vergangenheit unter Belastungsintoleranz und verminderter Ausdauer gelitten haben
  • Nach chirurgischer Überweisung wird ein Röntgenbild des Brustkorbs angefertigt, um den Haller-Index zu berechnen und den Schweregrad der Depression zu bestimmen
  • Ein CT-Scan des Brustkorbs wird manchmal durchgeführt, um den Grad der Herzkompression zu bestimmen
Behandlung

Ein Klassifizierungssystem wird verwendet, um das Ausmaß und die Tiefe des Defekts zu bestimmen und ihn als leicht, mittelschwer oder schwer einzustufen.

  • Milde Depressionen werden mit Übungen behandelt, die die Brustwandmuskulatur stärken und die Körperhaltung verbessern
  • Moderate bis schwere Depressionen erfordern in der Regel einen chirurgischen Eingriff zur Anhebung des Brustbeins, um den Druck auf das Herz zu mindern und die Lungenkapazität zu erhöhen

Früher wurden chirurgische Korrekturen der Deformität durch einen invasiven Eingriff vorgenommen, der die Resektion von Knorpel und Knochen erforderte. Jetzt haben Chirurgen einen minimal-invasiven Eingriff entwickelt, bei dem ein individuell angepasster Pectus-Steg implantiert wird, der eine Remodellierung der Brustwand über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren ermöglicht. Das ideale Alter für die Implantation liegt zwischen 11 und 14 Jahren und hängt vom Entwicklungsstand des Kindes ab.

Vorteile des minimalinvasiven Verfahrens:

  • Verkürzte Operationszeit
  • Minimaler Blutverlust
  • Schnellere Rückkehr zu normaler Aktivität (etwa ein Monat)
  • Besseres langfristiges kosmetisches Ergebnis