Screening for Prostate Cancer: US Preventive Services Task Force Recommendation Statement
Bedeutung: In den Vereinigten Staaten beträgt das Lebenszeitrisiko, an Prostatakrebs zu erkranken, etwa 13 %, und das Lebenszeitrisiko, an Prostatakrebs zu sterben, 2,5 %. Das Durchschnittsalter für den Tod durch Prostatakrebs liegt bei 80 Jahren. Viele Männer, die an Prostatakrebs erkrankt sind, zeigen nie Symptome und würden ohne Vorsorgeuntersuchungen nie erfahren, dass sie die Krankheit haben. Afroamerikanische Männer und Männer mit einer familiären Vorgeschichte von Prostatakrebs haben ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs im Vergleich zu anderen Männern.
Zielsetzung: Aktualisierung der Empfehlung der US Preventive Services Task Force (USPSTF) aus dem Jahr 2012 zum prostataspezifischen Antigen (PSA)-basierten Screening auf Prostatakrebs.
Evidenzübersicht: Die USPSTF überprüfte die Evidenz zu Nutzen und Schaden des PSA-basierten Screenings auf Prostatakrebs und der anschließenden Behandlung von im Screening entdecktem Prostatakrebs. Die USPSTF gab auch eine Überprüfung bestehender Entscheidungsanalysemodelle und der Überdiagnoserate des PSA-basierten Screenings in Auftrag. Die Überprüfungen untersuchten auch den Nutzen und Schaden des PSA-basierten Screenings bei Patientengruppen mit höherem Prostatakrebsrisiko, einschließlich älterer Männer, afroamerikanischer Männer und Männer mit einer familiären Vorgeschichte von Prostatakrebs.
Ergebnisse: Angemessene Beweise aus randomisierten klinischen Studien zeigen, dass PSA-basierte Screening-Programme bei Männern im Alter von 55 bis 69 Jahren etwa 1,3 Todesfälle durch Prostatakrebs über einen Zeitraum von etwa 13 Jahren pro 1000 untersuchte Männer verhindern können. Screening-Programme können auch etwa 3 Fälle von metastasierendem Prostatakrebs pro 1000 untersuchte Männer verhindern. Zu den potenziellen Schäden des Screenings gehören häufige falsch-positive Ergebnisse und psychologische Schäden. Zu den Schäden der Prostatakrebsbehandlung gehören Erektionsstörungen, Harninkontinenz und Darmbeschwerden. Etwa 1 von 5 Männern, die sich einer radikalen Prostatektomie unterziehen, entwickelt langfristig eine Harninkontinenz, und 2 von 3 Männern leiden langfristig unter einer erektilen Dysfunktion. Es gibt hinreichende Belege dafür, dass der Schaden des Screenings bei Männern über 70 Jahren mindestens mäßig und größer ist als bei jüngeren Männern, da ein erhöhtes Risiko falsch-positiver Ergebnisse, diagnostischer Schäden durch Biopsien und Schäden durch die Behandlung besteht. Die USPSTF kommt mit mäßiger Sicherheit zu dem Schluss, dass der Nettonutzen des PSA-basierten Screenings auf Prostatakrebs bei Männern im Alter von 55 bis 69 Jahren für einige Männer gering ist. Ob der Nettonutzen insgesamt gering ist, hängt davon ab, wie jeder Mann die spezifischen Vorteile und Nachteile abwägt. Die USPSTF kommt mit mäßiger Sicherheit zu dem Schluss, dass der potenzielle Nutzen des PSA-basierten Screenings auf Prostatakrebs bei Männern ab 70 Jahren die erwarteten Nachteile nicht überwiegt.
Schlussfolgerungen und Empfehlung: Bei Männern im Alter von 55 bis 69 Jahren sollte die Entscheidung, sich einem regelmäßigen PSA-basierten Screening auf Prostatakrebs zu unterziehen, individuell getroffen werden und eine Diskussion über den potenziellen Nutzen und Schaden des Screenings mit dem behandelnden Arzt beinhalten. Das Screening bietet einen kleinen potenziellen Nutzen, indem es bei einigen Männern das Risiko, an Prostatakrebs zu sterben, verringert. Für viele Männer ist das Screening jedoch mit potenziellen Nachteilen verbunden, darunter falsch-positive Ergebnisse, die zusätzliche Tests und möglicherweise eine Prostatabiopsie erfordern, Überdiagnosen und Überbehandlungen sowie Behandlungskomplikationen wie Inkontinenz und erektile Dysfunktion. Bei der Entscheidung, ob diese Dienstleistung im Einzelfall angemessen ist, sollten Patienten und Ärzte das Gleichgewicht zwischen Nutzen und Schaden auf der Grundlage der Familienanamnese, der Rasse/ethnischen Zugehörigkeit, der Begleiterkrankungen, der Wertvorstellungen der Patienten hinsichtlich des Nutzens und Schadens des Screenings und der behandlungsspezifischen Ergebnisse sowie anderer gesundheitlicher Bedürfnisse berücksichtigen. Kliniker sollten Männer, die kein Screening wünschen, nicht untersuchen. (C-Empfehlung) Die USPSTF empfiehlt ein PSA-basiertes Screening auf Prostatakrebs bei Männern ab 70 Jahren nicht. (D-Empfehlung).