Trochlea des Humerus
Bei Menschen und Affen ist sie trochleariform (oder trochleiform), im Gegensatz zu zylindrisch bei den meisten Affen und konisch bei einigen Prosimiern. Sie weist eine tiefe Vertiefung zwischen zwei gut markierten Rändern auf; sie ist von vorne nach hinten konvex, von der Seite nach hinten konkav und nimmt den vorderen, unteren und hinteren Teil der Extremität ein.
Die Trochlea hat das Capitulum auf ihrer lateralen Seite und den medialen Epikondylus auf ihrer medialen. Sie liegt direkt unter der Fossa coronoidea anterior und unter der Fossa olecrani posterior. Beim Menschen sind diese beiden Fossae, die auffälligsten des Oberarmknochens, gelegentlich in ein Loch, das Foramen supratrochleare, umgewandelt, das z. B. bei Hunden regelmäßig vorhanden ist.
TragwinkelBearbeiten
Von vorne oder hinten betrachtet, sieht die Trochlea ungefähr zylindrisch aus, aber wenn man sie von unten betrachtet, werden ihre wahre schräge Form und die spiralförmige Natur ihrer Rille deutlich. Aus dem spiralförmigen Verlauf der Trochlearinne ergeben sich die unterschiedlichen Querachsen des Ellenbogengelenks.
Am häufigsten verläuft die Rinne auf der vorderen Seite senkrecht, auf der hinteren Seite läuft sie seitlich ab. Bei der Ellenbogenbeugung hält der vertikale vordere Teil der Trochlea den Ober- und Unterarm in einer Linie (von vorne gesehen). Bei der Streckung des Ellenbogens hingegen berührt der schräge hintere Teil die Trochlea-Kerbe an der Elle, so dass die Hauptachse des Unterarms durch diese Schrägstellung einen kleinen Winkel mit der des Oberarms bildet. Dieser Winkel wird als Tragewinkel bezeichnet und ist bei Frauen ausgeprägter als bei Männern.
Seltener ist auch der vordere Teil schief, allerdings in die entgegengesetzte Richtung der hinteren Seite. Folglich liegt die Hand bei voller Beugung des Ellenbogens tendenziell außerhalb der Schulter. Sehr selten ist der vordere Teil in die entgegengesetzte Richtung geneigt, was dazu führt, dass die Hand bei der Beugung auf der Brust ruht.