Warnträume vor der Diagnose Brustkrebs: eine Übersicht über die wichtigsten Merkmale
Hintergrund: In der Traumliteratur gibt es nur wenige Berichte über Warnträume vor Brustkrebs und noch weniger in der medizinischen Literatur. Die Angst vor Brustkrebs nimmt aufgrund der Unsicherheit über widersprüchliche Richtlinien zum Mammographie-Screening zu.
Zielsetzung: Ziel der Studie war es, Frauen mit Brustkrebs zu befragen, die vor der Diagnose Warnträume hatten, um die häufigsten und wichtigsten Merkmale dieser Träume zu ermitteln.
Methoden: Achtzehn Frauen mit einer bekannten Brustkrebsdiagnose füllten einen Fragebogen mit 19 Ja- oder Nein-Fragen zu ihren Warnträumen aus und reichten Traumschilderungen ein.
Ergebnisse: Die fünf häufigsten Merkmale von Warnträumen in absteigender Reihenfolge der Häufigkeit, die in der Umfrage berichtet wurden, waren: ein Gefühl der Überzeugung von der Wichtigkeit in 94 %; die Träume waren in 83 % lebendiger, realer oder intensiver als gewöhnlich; ein emotionales Gefühl der Bedrohung, der Gefahr oder des Schreckens in 72 %; die Verwendung der spezifischen Wörter Brustkrebs/Tumor in 44 %; und das Gefühl von körperlichem Kontakt mit der Brust in 39 %.
Schlussfolgerung: Warnträume vor Brustkrebs wurden häufig als lebensverändernde Erfahrungen berichtet, die zu einer ärztlichen Untersuchung und damit direkt zur Diagnose führten. Weitere Untersuchungen müssen durchgeführt werden, um die Häufigkeit solcher Träume bei Frauen ohne bekannten Brustkrebs zu ermitteln, damit der Vorhersagewert eines Warntraums beurteilt werden kann. Diese vorläufigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Führen eines Traumtagebuchs eine nützliche Ergänzung zur routinemäßigen Selbstuntersuchung im Rahmen eines Brustselbstbehandlungsprogramms sein könnte, insbesondere für Frauen, die zu einer Hochrisikogruppe gehören.