Was ist eine Blutungsstörung?
Blutungsstörungen sind eine Gruppe von Erkrankungen, denen die Unfähigkeit gemeinsam ist, ein ordentliches Blutgerinnsel zu bilden. Zu den Symptomen gehören ausgedehnte Blutungen nach Verletzungen, Operationen, Traumata oder der Menstruation. Manchmal treten die Blutungen spontan auf, ohne dass eine bekannte oder erkennbare Ursache vorliegt. Eine fehlerhafte Blutgerinnung kann durch Defekte in Blutbestandteilen wie Blutplättchen und/oder Gerinnungsproteinen, auch Gerinnungsfaktoren genannt, verursacht werden. Der Körper produziert 13 Gerinnungsfaktoren. Ist einer von ihnen defekt oder mangelhaft, ist die Blutgerinnung beeinträchtigt; eine leichte, mittelschwere oder schwere Blutungsstörung kann die Folge sein.
Einige Blutungsstörungen, wie die Hämophilie, können vererbt oder erworben werden. Andere können durch Erkrankungen wie Anämie, Leberzirrhose, HIV, Leukämie und Vitamin-K-Mangel entstehen. Sie können auch durch bestimmte blutverdünnende Medikamente wie Aspirin, Heparin und Warfarin verursacht werden.
Symptome
Symptome einer Blutungsstörung sind unter anderem:
- Einblutungen in Gelenke, Muskeln und Weichteile
- Übermäßige Blutergüsse
- Verlängerte, starke Regelblutungen (Menorrhagie)
- Ungeklärtes Nasenbluten
- Ausgedehnte Blutungen nach kleinen Schnitten, Blutentnahmen oder Impfungen, kleineren chirurgischen oder zahnärztlichen Eingriffen
Behandlung
Die Behandlung von Blutungsstörungen ist je nach Erkrankung und Schweregrad unterschiedlich. Für einige Blutungsstörungen gibt es Gerinnungsfaktorkonzentrate, die prophylaktisch oder bei Bedarf zu Hause infundiert werden können, um Blutungen zu verhindern oder zu behandeln. Einige Frauen mit Blutungsstörungen können eine Hormontherapie (Antibabypille) anwenden, um starke Regelblutungen zu behandeln. Für andere Blutungsstörungen gibt es topische Produkte, Nasensprays und gefrorenes Frischplasma, das in einem Krankenhaus verabreicht wird.