Wertorientierte Einkaufsverträge
Wertorientierte Einkaufsverträge
Im Gesundheitswesen ist der Übergang vom Volumen zum Wert eine Herausforderung, aber weit verbreitet. In Anbetracht der Bedeutung einer wertorientierten Gesundheitsversorgung und des Bestrebens von Krankenhäusern und Krankenversicherern, eine hervorragende Versorgungsqualität zu bieten, besteht ein hoher Bedarf an innovativen Formen wertorientierter Verträge.
In den Niederlanden wird im Gesundheitswesen das DOT-System der Produktklassifizierung verwendet. Bezahlt wird die registrierte und erbrachte Leistung, was eigentlich bedeutet, dass das Volumen und nicht die Qualität oder Effizienz belohnt wird. Mit anderen Worten: Ein Krankenhaus wird für jeden Eingriff vergütet und somit oft belohnt, wenn es schlechte Leistungen erbringt, z. B. weil es aufgrund des Auftretens von Komplikationen nach einer Herzoperation erneute Eingriffe oder zusätzliche Eingriffe vornimmt; andererseits erhält das Krankenhaus keine Belohnung, wenn es qualitativ hochwertige Leistungen und somit weniger Leistungen erbringt.
In Anbetracht der Bedeutung einer wertorientierten Gesundheitsversorgung und des Bestrebens von Krankenhäusern und Krankenversicherern, den höchsten Patientennutzen zu schaffen, haben wir nach einer Form von wertorientierten Verträgen gesucht. Das Catharina-Krankenhaus in Eindhoven (Niederlande) und der Krankenversicherer CZ entwickelten das erste Modell für den wertorientierten Einkauf im Gesundheitswesen, das ausschließlich auf patientenrelevanten Ergebnissen beruht.
Wesentliche Prinzipien der wertorientierten Gesundheitsversorgung, wie sie von Porter (2010) beschrieben wurden, sind in das Modell der wertorientierten Einkaufsverträge integriert:
– Der Patientennutzen steht im Mittelpunkt
– Qualitätsverbesserung wird durch Anreize belohnt, die zur weiteren Qualitätsverbesserung im Catharina-Krankenhaus genutzt werden
– In das Konzept wird der gesamte medizinische Zustand einbezogen;
– Zur Messung des Nutzens werden patientenrelevante Outcome-Maße verwendet, die auf der Auswahl basieren, die in Meetbaar Beter verwendet wird und die mit der ICHOM-Initiative abgestimmt sind;
– Vergleiche der Ergebnisse finden statt – historische Daten des Krankenhauses werden mit aktuellen Daten verglichen, da das Modell im Falle einer Verbesserung belohnt – während die Ergebnisse auch risikoadjustiert werden;
– Und die Hierarchie der Ergebnismaße wird angewandt, um festzustellen, ob das Krankenhaus eine Qualitätsverbesserung erreicht hat.
Der unterzeichnete Vertrag bezieht sich auf Herzpatienten mit koronarer Herzkrankheit und Vorhofflimmern. Wenn es sich als erfolgreich erweist, kann es auf andere Erkrankungen im Bereich der Herzkrankheiten und anderer medizinischer Zustände ausgeweitet werden.
Das vorgestellte Modell ist ein erster vielversprechender Schritt, um die Gesundheitsergebnisse kontinuierlich zu verbessern und so einen höheren Patientennutzen zu erzielen. In der Interaktion zwischen Gesundheitsdienstleistern und Versicherern liegt der Schwerpunkt auf dem Patientennutzen, und alle Beteiligten verwenden nun dieselben Ergebnismaße zur Definition und Bestimmung der Qualität. Die weitere Optimierung des Modells steht sowohl für das Krankenhaus als auch für den Krankenversicherer ganz oben auf der Agenda, und das alles mit dem Ziel, den Patientennutzen zu erhöhen. Daher wird das Modell jedes Jahr evaluiert und angepasst, wenn dies wünschenswert/notwendig ist.