Wie man die Flügelstruktur zur Identifizierung von Vögeln nutzt

Vögel im Flug zu identifizieren kann eine enorme Herausforderung sein, aber Vogelbeobachter, die die Teile des Flügels eines Vogels kennen, können die wesentlichen Anhaltspunkte, die zur richtigen Identifizierung der Art beitragen, leichter herausfinden. Sowohl die Struktur des Flügels als auch die Art der Flügelfedern können entscheidende Feldmarkierungen sein, und sie sind leicht zu erlernen.

Die Grundlagen der Flügelanatomie von Vögeln zu verstehen, ist eine großartige Möglichkeit, Ihre Fähigkeiten zur Vogelbestimmung zu verbessern. Weil Flügel für Vögel so wichtig sind, ist ein Vogelbeobachter, der lernt, Unterschiede in ihrer Struktur und Befiederung zu erkennen, viel besser darauf vorbereitet, Arten zu identifizieren.

Flügelstruktur von Vögeln im Flug

Bei der Identifizierung eines Vogels im Flug sollte man mit der Beobachtung der Struktur seiner Flügel beginnen. Wenn Sie sich diese Strukturelemente notiert haben, verfügen Sie möglicherweise über alle notwendigen Anhaltspunkte, um ihn anhand der Informationen in einem guten Vogelführer zu identifizieren. Hier sind fünf wichtige Strukturelemente, auf die Sie achten sollten:

Flügelspannweite

Die kombinierte Länge beider Flügel von Flügelspitze zu Flügelspitze kann ein wichtiger Anhaltspunkt zur Identifizierung sein. Idealerweise beurteilen Sie die Flügelspannweite, wenn der Vogel seine Flügel waagerecht hält, so dass es keine Verzerrung gibt, und betrachten Sie die gesamte Länge über den Körper des Vogels. Wenn möglich, sollten Sie die Länge im Vergleich zu anderen Vögeln oder zu Objekten in der Nähe beurteilen.

Flügelspitze

Die Flügelspitzen sind bei fliegenden Vögeln leicht zu erkennen, und die Bestimmung, ob sie abgerundet oder spitz sind, kann bei der richtigen Identifizierung helfen. Ein weiterer Anhaltspunkt kann die Spreizung der Hauptfedern sein (wie breit die Abstände zwischen den einzelnen Federn an der Flügelspitze sind). Bei einigen Vögeln liegen diese Federn dicht beieinander, während sie bei anderen weit gespreizt sind.

Gelenk

Der Knick eines Vogelflügels ist das Handgelenk – das erste Gelenk unterhalb der Flügelspitze – und die Art, wie dieses Handgelenk gehalten wird, kann verschiedene Arten unterscheiden. Wie bei der Flügelspannweite ist es am besten, diese Beurteilung vorzunehmen, wenn die Flügel des Vogels vollständig gestreckt sind und der Vogel sanft schwebt, so dass sich der Flügel in einer Ruheposition befindet. Achten Sie darauf, ob das Handgelenk relativ gerade ist oder eine stärkere Biegung aufweist und wie diese Biegung im Vergleich zur Position des Kopfes aussieht. Achten Sie gleichzeitig auf Markierungen, wie z. B. einen dunklen Fleck oder eine kommaähnliche Form am Handgelenk.

Patagium

Die Vorderkante des Flügels ist das Patagium, dessen Farbe zur Identifizierung eines Vogels beitragen kann, wie z. B. das dunkle Patagium bei dem oben abgebildeten Rotschwanzbussard. Achten Sie darauf, ob das gesamte Patagium gefärbt ist oder ob es nur gefleckt oder gesprenkelt ist.

Flügelgrube

Die Flügelgrube eines Vogels ist das Äquivalent zur menschlichen Achselhöhle, der Bereich nahe am Körper auf der Innenseite der Unterseite des Flügels. Dieser Bereich kann unterschiedliche Farben oder Markierungen aufweisen, die für die Identifizierung der Vögel wichtig sind. Achten Sie bei jedem Vogel, den Sie im Flug identifizieren wollen, auf Streifen, Barren oder Farbflecken.

Flügelfedern

Während die Struktur des Flügels für die Identifizierung im Feld oft nützlicher ist, beziehen sich Feldführer oft auf verschiedene Arten von Federn, wenn sie wichtige Feldmerkmale auflisten. Wenn Sie verstehen, wie diese Federn an einem Flügel aussehen, können Sie sich darauf vorbereiten, jeden Vogel, den Sie sehen, zu identifizieren.

Primärfedern

Die Primärfedern sind die „Fingerspitzen“-Federn des Flügels und befinden sich an der Flügelspitze.

Sekundärfedern

Sekundärfedern bilden den hinteren Rand des Flügels näher am Körper. Sie sind in der Regel kürzer und dichter beieinander als die Primärfedern und werden von den Vögeln nicht so stark bearbeitet wie die Primärfedern.

Deckfedern

Die Deckfedern bilden die Flügelgrube sowie die Oberseite des Flügels und bedecken die Basis der Primär- und Sekundärfedern. Je nachdem, auf welche Federn sie ausgerichtet sind, werden sie als primäre oder sekundäre Deckfedern bezeichnet.

Nicht jeder Vogel weist an jedem Teil des Flügels oder jeder Art von Flügelfedern eindeutige Erkennungsmerkmale auf. Wenn man die möglichen Markierungen kennt, kann man jedoch jeden vorbeifliegenden Vogel identifizieren.

Flügelteile von VögelnFranco Folini

Sitzende Vögel

Ein sitzender Vogel zeigt eine ganz andere, und weniger hilfreichen Blick auf seinen Flügel als ein Vogel im Flug. Bei Sitzvögeln sind die gleichen Flügelfedern zu sehen, aber die meisten strukturellen Flügelteile, die für die Identifizierung nützlich sind, sind verborgen. Das Patagium, das Handgelenk, die Flügelspannweite und die Flügelgrube sind bei sitzenden Vögeln für die Identifizierung nicht gut zu erkennen, aber die Art der Flügelfedern kann dennoch aufschlussreich sein.

Vogelflügelteile – PerchedDan Pancamo

Primärfedern

Die Primärfedern bilden den längsten Teil des gefalteten Flügels eines Vogels und enden in der Flügelspitze. Wenn der Vogel sitzt, sind die verschiedenen Farben der Ränder auf diesen Federn besser sichtbar, und der primäre Vorsprung – wie weit die primären Federn über die sekundären Federn hinausragen – kann ein guter Anhaltspunkt für die Identifizierung kniffliger Vogelarten sein.

Sekundärfedern

Die sekundären Federn sind auf einem gefalteten Flügel weniger sichtbar und liegen näher am Rücken des Vogels, obwohl sie sich stark überlappen können und möglicherweise nicht leicht zu erkennen sind. Wie bei den Primärfedern sollte man auch hier auf die Farben der Ränder achten, die als Anhaltspunkt für die Identifizierung dienen können.

Deckfedern

Bei Vögeln, die im Sitzen fliegen, sind sowohl die Primär- als auch die Sekundärdeckfedern auf der Oberseite des Flügels gut sichtbar. These feathers make up the forward part of the folded wing, and their edging or colored tips can create wing bars that are ideal field marks.