Bootstrapping
Was ist Bootstrapping?
Bootstrapping ist der Aufbau eines Unternehmens von Grund auf mit nichts anderem als persönlichen Ersparnissen und mit etwas Glück mit den Einnahmen aus den ersten Verkäufen. Der Begriff wird auch als Substantiv verwendet: Ein Bootstrap ist ein Unternehmen, das ein Unternehmer mit wenig oder gar keinem Geld oder sonstiger Unterstützung von außen gründet.
Das Wort Bootstrapping wird inzwischen auch für eine Vielzahl anderer Selbstgründungsprozesse verwendet. Es beschreibt die Erstellung komplexer Softwareprogramme in aufeinanderfolgenden und voneinander abhängigen Phasen. Der Begriff „booting up“ für das Starten des Betriebssystems eines Computers stammt möglicherweise von bootstrapping.
Bootstrapping hat seinen Ursprung im frühen 19. Ursprünglich war damit eine offensichtlich unmögliche Leistung gemeint. Später wurde er zu einer Metapher für das Erreichen von Erfolg ohne Hilfe von außen.
Mehr als 80 % der Startup-Aktivitäten werden durch die persönlichen Finanzen der Gründer finanziert; der Median des Startup-Kapitals liegt bei etwa 10.000 $.
Bootstrap
Bootstrapping verstehen
Bootstrapping ist ein schwieriger Weg. Das gesamte finanzielle Risiko liegt beim Unternehmer. Extrem begrenzte Ressourcen können das Wachstum hemmen, die Förderung verhindern und sogar die Qualität und Integrität des geplanten Produkts oder der Dienstleistung untergraben.
Dagegen kann der Unternehmer die volle Kontrolle über alle Entscheidungen und das Unternehmen selbst behalten. Und die ganze Energie fließt in das Produkt selbst und nicht in das Anpreisen von Risikokapitalgebern und anderen potenziellen Kapitalgebern.
Studien zeigen, dass mehr als 80 % der Startup-Aktivitäten durch die persönlichen Finanzen der Gründer finanziert werden. Das durchschnittliche Startkapital beträgt etwa 10.000 Dollar.
Key Takeaways
- Bootstrapping bedeutet, ein Unternehmen von Grund auf mit nichts als persönlichen Ersparnissen aufzubauen.
- Extrem begrenzte Ressourcen können das Wachstum hemmen, die Förderung verhindern und sogar die Qualität des Bootstrap-Produkts untergraben.
- Der Bootstrap-Unternehmer behält die volle Kontrolle über das Unternehmen und trifft alle Entscheidungen.
Vor- und Nachteile von Bootstrapping
Es ist selten ein schneller Weg, um Gewinne zu erzielen, aber Bootstrapping kann ein Weg sein, um langsam Einnahmen zu erzielen und ein Sicherheitsnetz aufzubauen, das zukünftige Investitionen in das Unternehmen finanziert.
Bootstrapping erlaubt es den Unternehmern, mehr mit ihrer Marke zu experimentieren, da es keinen Druck von Investoren gibt, das Produkt gleich beim ersten Mal richtig zu machen. Es gibt jedoch noch eine andere Art von Druck, der dadurch entsteht, dass der Unternehmer sein persönliches Vermögen und vielleicht auch das seiner Familie aufs Spiel setzt.
Ein weiterer Nachteil des Bootstrapping kann ein Mangel an Glaubwürdigkeit sein. Die Unterstützung angesehener Investoren kann einem Unternehmen automatisch eine höhere Sichtbarkeit und mehr Respekt bei Anbietern und Kunden verschaffen.
Beispiele für Bootstrapping
Denken Sie daran, dass laut einer Forbes-Umfrage aus dem Jahr 2015 90 % aller Start-ups scheitern. Doch wie bei der Lotterie muss jemand gewinnen, und Bootstrapping hat seine großen Gewinner. Das war kein Glück. Sie hatten großartige Ideen und setzten sie um.
Spanx
Sarah Blakely gründete Spanx, das Unternehmen für schlankmachende Unterwäsche, im Jahr 2000 mit 5.000 Dollar ihrer persönlichen Ersparnisse. Der erste Hauptsitz des Unternehmens war ihre Wohnung in Atlanta. Sie schrieb und reichte sogar ihre eigene Patentanmeldung ein, um Rechtskosten zu sparen. Im Jahr 2016 schaffte es Blakely auf die erste Forbes-Liste der reichsten Selfmade-Frauen. Blakely besitzt immer noch 100 % von Spanx. Ihr persönliches Vermögen wird auf etwa 1 Milliarde Dollar geschätzt.
Tough Mudder
Tough Mudder, die Veranstaltungsserie für Ausdauerrennen, wurde 2010 von Will Dean und Guy Livingstone mitbegründet. Ihre Gesamtausgaben beliefen sich auf 300 US-Dollar für eine Website und 8.000 US-Dollar für Facebook-Anzeigen. An der ersten Tough Mudder-Veranstaltung nahmen mehr als 5.000 Menschen teil. Seitdem haben mehr als zwei Millionen Menschen an den Rennen des Unternehmens in 10 Ländern teilgenommen. Die Gründer haben durch Anmeldegebühren und Sponsorenverträge mehr als 100 Millionen Dollar verdient.
Electronic Data Systems
Im Jahr 1962 gründete Ross Perot mit 1.000 Dollar an persönlichen Ersparnissen Electronic Data Systems, einen Pionier im Bereich Informationstechnologiemanagement. Bis 1979 hatte das Unternehmen einen Jahresumsatz von 270 Millionen Dollar und 8.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen wurde 1982 für 2,5 Milliarden Dollar an General Motors verkauft.