Alles Bier, das Sie trinken, gehört einem Unternehmen

Das Unternehmen hat sich seit Jahren auf die Expansion in den Entwicklungsländern eingestellt. Die Umsätze in Lateinamerika beispielsweise sind in den letzten fünf Jahren jährlich um 6 Prozent gestiegen, während die internationalen Marken in dieser Region um mehr als 30 Prozent zulegten, wie aus einem kürzlich veröffentlichten Earnings Call hervorgeht.

Das Wachstum des Bierkonsums in Afrika ist ebenfalls ein Motor für AB InBev. Der Kontinent ist einer der weltweit stärksten aufstrebenden Märkte für den Bierabsatz. Prognosen zufolge wird er im Geschäftsjahr 2017 33 Prozent des weltweiten Gesamtumsatzes von SABMiller ausmachen, verglichen mit 18 Prozent im Jahr 2013.

Ein fragwürdiger Punkt im Wachstum des Brauereigiganten könnte China sein, wo die wirtschaftliche Abkühlung den Bierabsatz bedroht. AB InBev hat in China einen Marktanteil von 16 Prozent und verkauft dort sein globales Budweiser, Corona und Stella Artois sowie die regionalen Biere Double Deer, KK und Jinling.

SABMiller ist Miteigentümer von Snow, von dem nach Angaben des Wall Street Journal im Jahr 2014 in China 106,6 Millionen Hektoliter getrunken wurden. Das sind 21 Prozent des landesweiten Bierkonsums und macht Snow zum meistverkauften Bier der Welt. Doch der intensive Wettbewerb in China macht es schwierig, Gewinne zu erwirtschaften. Während rund 20 Prozent des Absatzes von SABMiller aus China stammen, sind es nur 2 Prozent des Betriebsgewinns.

Die großen Biermarken haben seit Jahren Probleme. Die Verbraucher entscheiden sich zunehmend für höherwertige Craft-Biere anstelle der typischen Dosenbiere wie Bud Light und Miller. Auch der weltweite Konsum von Wein und Spirituosen ist gestiegen und hat die Vorherrschaft des Bieres weiter verdrängt. Nach Angaben von Beer Marketer’s Insights ist der Marktanteil von Budweiser im Jahr 2014 gegenüber 2012 um fast 8 Prozent gesunken.